Wie sieht ein gesunder Schlafzyklus aus?
Bei einem gesunden Schlafzyklus durchläufst du nach dem Einschlafen alle drei Schlafstadien hintereinander: vom Leichtschlaf über den Tiefschlaf bis zum REM-Schlaf. Das dauert zwischen 70 und 110 Minuten. Du merkst also schon, du durchläufst so einen Schlafzyklus nicht nur einmal in der Nacht, sondern mehrmals hintereinander. Vor allem die Tiefschlafphasen und REM-Schlafphasen sind für deine Erholung wichtig. Dann lädt der Körper seine Batterien wieder auf und du kannst Gefühle und Ereignisse verarbeiten.
Es gilt als optimal, Schlafphasen rund sechsmal pro Nacht zu durchlaufen. Sie sind aber nicht immer gleich lang. Je länger die Nacht dauert, desto kürzer wird der Tiefschlaf und desto länger der REM-Schlaf. Auch unser Alter hat darauf Einfluss. Bei Kindern und Jugendlichen nimmt die Länge der REM-Schlafphasen allmählich zu, bis sie etwa 19 Jahre alt sind. Und bei Erwachsenen ab 60 Jahren nimmt sie wieder ab. Es ist also völlig normal, dass wir im Alter weniger lang schlafen und träumen.
Woran kann man die Schlafstadien erkennen?
Natürlich gibt es äußere Erscheinungsmerkmale, etwa die schnellen Augenbewegungen beim REM-Schlaf. Richtig sicher können Mediziner die gesunden Schlafphasen aber mit dem EEG messen. Das Elektroenzephalogramm zeigt die Hirnströme an. Gammawellen zum Beispiel sind typisch für den Wachzustand. Im Leichtschlaf gehen wir von Alphawellen zu Thetawellen über.
Soll heißen: Wir sind entspannt. Im Tiefschlaf weist das EEG dann vor allem Deltawellen aus: Noch entspannter geht’s nicht. Und im REM-Schlaf sieht das EEG-Bild fast so aus wie im Wachzustand. Lässt du dich zum Beispiel im Schlaflabor untersuchen, wirst du daher immer auch an ein Elektromyogramm (EMG) angeschlossen. So können Schlafmediziner messen, wie angespannt deine Muskulatur ist. Und die ist im Wachzustand hoch und im REM-Schlaf niedrig.